Ab wann dürfen Babys Pilze essen? Das gibt es zu beachten

Baby lacht während es von der Mutter gefüttert wird

In Bezug auf die optimale Babyernährung gibt es allerlei Dinge zu beachten. Eine Frage, die sich viele bald werdende und frischgewordene Mütter stellen, ist, ab wann die kleinen Säuglinge denn Pilze essen können.

Pilze sind bekannt für ihre zähe Struktur und dafür, gut gekaut werden zu müssen, damit sie nicht schwer im Magen liegen. Für Erwachsene und ihr ausgereiftes Gebiss stellt das Kauen wohl kaum ein Problem dar. Doch wie schaut es bei Babys aus, deren Zähne sich erst noch entwickeln müssen?

Babys sollten mindestens 10 bis 12 Monate alt sein, ehe sie Pilze essen dürfen. Zu diesem Zeitpunkt haben sich die Zähne und das Verdauungssystem ausreichend entwickelt, um feste Nahrung kauen und verarbeiten zu können. Die Pilze sollten vor dem Verzehr immer gut durchgekocht werden.

Ab welchem Alter dürfen Babys Pilze essen?

Wie bereits erwähnt, solltest du deinem beziehungsweise deiner Kleinen 10 – 12 Monate Zeit zum Heranreifen geben, ehe du an das Verfüttern von Pilzen denkst. Das entspricht zumindest der Empfehlung der meisten Ernährungsexperten. Andere sind wiederum der Auffassung, dass 6 – 7 Monate ausreichen würden. Sie argumentieren damit, dass sich der Verdauungstrakt bis dahin ausreichend entwickelt habe, um feste Nahrung wie Pilze bedenkenlos zu verdauen.

Eine strikte Empfehlung, die von medizinischen Organisationen oder Regierungen ausgeht, gibt es leider nicht. Es sind sich jedoch alle darin einig, dass bis zur Einführung fester Nahrung (ca. 6 Monate) Pilze unter keinen Umständen konsumiert werden sollten. Ich empfehle dir, dich in Geduld zu üben und die 10 – 12 Monate abzuwarten. Sicher ist sicher.

Welche Pilze sind für dein Baby geeignet und welche giftig?

Alle Zuchtpilze, die du im dem Super- oder Wochenmarkt kaufen kannst, sind für dein Baby geeignet. Achte beim Kauf stets auf Qualitätsmerkmale und Herkunft. Die Pilze sollten sich nicht schleimig anfühlen oder verdächtigt verfärbt sein, sondern vielmehr eine feste Konsistenz aufweisen, angenehm pilzig riechen und gegebenenfalls biologisch angebaut worden sein. Du solltest diese Faktoren unbedingt berücksichtigen, denn der Organismus kleiner Kinder reagiert besonders empfindlich auf schlechte beziehungsweise abgelaufene Lebensmittel.

Wenn du dich mit der Pilzbestimmung auskennst, kannst du deinem Baby auch Wildpilze zum Essen geben. Auch hier ist die Frische von entscheidender Bedeutung. Achte auf Madengänge, verdächtige Verfärbungen und festes Pilzfleisch. Im Falle, dass du in einem Gebiet mit starker Bodenkontamination (Radioaktivität und/oder Schwermetalle) wohnst, wäre es womöglich besser, auf selbstgesammelte Pilze komplett zu verzichten.

Dürfen Kinder rohe Pilze essen oder müssen sie gekocht sein?

Pilze sollten für Babys aus 4 wesentlichen Gründen gekocht werden. Zum einen werden durch den Kochprozess Keime abgetötet, die für Babys gefährlich werden könnten, da ihr Immunsystem noch nicht vollends ausgereift ist. Zum anderen werden dadurch die Pilze leichter verdaulich und die Nährstoffe besser aufgenommen. Interessant ist auch die Tatsache, dass die meisten uns bekannten Speisepilze erst durch ausreichendes Kochen speisetauglich gemacht werden.

Beispielsweise enthalten unsere schmackhaften Austernseitlinge sogenannte Hämolysine, also Stoffe, die unsere roten Blutkörperchen angreifen und zerstören. Daneben gibt es noch viele Pilzarten, die im rohen Zustand fürchterliche Verdauungsbeschwerden hervorrufen können. Das sind definitiv keine Zustände, die wir unserem Baby wünschen würden, weswegen du auch auf das Kochen besser nicht verzichten solltest. Schaue gerne hier vorbei, wenn du mehr über die Thematik “Rohverzehr” in Erfahrung bringen möchtest.

Wie kannst du dein Baby an Pilze heranführen?

Damit es nicht zu unwillkommenen Verdauungsbeschwerden kommt, solltest du deinem Baby unter keinen Umständen zu viele Pilze auf einmal verabreichen. Fange am besten mit einer kleinen Menge an und schaue wie darauf reagiert wird. Wenn die Pilze gerne vertilgt werden, sie keine Bauchschmerzen verursachen und nicht wieder als Ganzes in der Windel landen, ist das ein gutes Zeichen. Sollten sie hingegen nicht angenommen werden, könnte es unter Umständen bedeuten, dass dein Baby die Konsistenz und den Geschmack nicht sonderlich ansprechend findet.

Vielleicht mochte es aber auch nur diese spezielle Pilzart nicht. Teste ruhig einmal, ob dein Baby andere Pilze wie Shiitake oder Kräuterseitlinge als appetitlicher erachtet. Manchmal hat die Ablehnung aber auch gar nichts mit dem Pilz an und für sich zu tun, sondern vielmehr mit anderen Zutaten im Mischgericht. Damit du als Mutter den Überblick behältst, was dein Baby mag und was nicht, solltest du dein Kind bestenfalls immer nur an ein neues Nahrungsmittel heranführen, anstatt mehrere auf einmal.

Ein weiterer Punkt, den ich hier noch gerne anmerken möchte, betrifft die eigentliche Zubereitung. Schneide die Pilze in kleine Stückchen und sorge dafür, dass sie ausreichend gekocht werden. Des Weiteren sollte in die Mahlzeiten nicht allzu viel Fett und Gewürze geraten. Babys und Kleinkinder schmecken nämlich intensiver als wir Erwachsene und könnten darauf unter Umständen empfindlich reagieren. Wusstest du, dass Babys und Kleinkinder fast doppelt so viele Geschmacksknospen besitzen wie Erwachsene? Bereite deine Mahlzeiten also zunächst lieber fade zu. Nachwürzen kann man später schließlich immer noch.

Für den kleinen Hunger zwischendurch kannst du deinem Säugling kleingeschnittene Pilze auch als Fingerfood verabreichen. Natürlich nur wenn diese vorher gut gesäubert und gekocht wurden. Abends sollte dein Baby jedoch keine Pilze bekommen, da sie unter Umständen schwer im Magen liegen und das Einschlafen erschweren könnten.

Gesundheitliche Vorteile von Pilzen

Sofern die Pilze gut angenommen und vertragen werden, bereichern sie nicht nur den Speiseplan des kleinen Babys, sondern fördern auch die Gesundheit. Sie sind reich an Proteinen, Kohlenhydrate, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen und kommen mit einer großen Bandbreite an wertvollen Inhaltsstoffen einher. Im nachfolgenden habe ich 3 gesundheitliche Vorteile zusammengetragen, die insbesondere für Kleinkinder interessant sind.

1. Stärkung des Immunsystems

Heil- und Vitalpilze wie Reishi, Chaga und Coriolus sind bekannt dafür, die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken und werden in der Regel in Form von Pulverkapseln eingenommen. Daneben gibt es auch noch die Shiitakepilze, denen die gleiche Eigenschaft zugesagt wird. Diese müssen jedoch nicht erst pulverisiert werden, sondern können völlig unkompliziert zubereitet werden. Erfreulicherweise sind Shiitakepilze in vielen Supermärkten erhältlich, was bei den Pilzen in Pulverkapseln hingegen nicht der Fall ist.

Aufgrund der Tatsache, dass das Immunsystem eines Babys im ersten Jahr regelrecht auf Sparflamme läuft, sind immunstärkende Lebensmittel meines Erachtens nach eine tolle Ergänzung.

2. Förderung der Darmgesundheit

Wie sagt man so schön: Die Gesundheit liegt im Darm. Pilze enthalten von Natur aus reichlich Ballaststoffe, die den nützlichen Bakterien im Darm als Nahrung dienen. Nicht nur vermehren sich dadurch die nützlichen Bakterien, sondern es werden auch unerwünschte Krankheitserreger in Schach gehalten. Neben den Ballaststoffen haben Pilze aber noch weitaus mehr zu bieten. So stärkt der Igelstachelbart beispielsweise die Magen- und Darmschleimhaut. Aber auch Pilze, welche die Immunabwehr stärken, haben einen positiven Effekt auf die Darmgesundheit. Ein besseres Immunsystem ermöglicht nämlich eine bessere Verteidigung gegen diverse Krankheitserreger.

3. Förderung der Knochen- und Zahngesundheit

Ich denke, ich brauche dir nicht zu erzählen, wie wichtig eine gute Knochen- und Zahngesundheit ist. Für einen gesunden Aufbau der Knochen und Zähne sind 2 spezielle Nährstoffe ganz besonders hervorzuheben: Kalzium und Vitamin D. Mineralwasser, grünes Gemüse und Milchprodukte sind gute Kalziumquellen, wohingegen Pilze verhältnisweise wenig davon beinhalten. Was Pilze so besonders macht, ist ihre Fähigkeit, Vitamin D via Sonnenlicht auszubilden.

Es gibt hier jedoch ein kleines „Aber“, denn damit der Pilz Vitamin D ausbildet, muss er auch Sonnenstrahlen abbekommen haben. In den Zuchtchampignons aus dem Supermarkt ist oftmals kein bis kaum Vitamin D enthalten, da diese in der Herstellung in Dunkelkammern gewachsen sind. Auch andere Zuchtpilze weisen meistens keine sonderlich hohen Werte auf. Eine Ausnahme stellen jedoch „UV-behandelte-Pilze“ dar, die zum Zwecke der Vitamin-D-Bildung mit UV-Licht beleuchtet wurden. (Da Wald- und Wiesenpilze von Natur aus Sonnenstrahlen tanken, weisen diese oftmals beträchtliche Mengen Vitamin D auf.)

Gesundheitliche Risiken von Pilzen und wie du sie bei deinem Baby eindämmst

Damit dein Baby auch tatsächlich von Pilzen profitiert und keinen Schaden nimmt, habe ich für dich die nachfolgende Liste erstellt. Sie zeigt alle potenziellen Risiken, die vom Pilzkonsum ausgehen können, und Lösungsansätze, um eben diese Risiken so gut es geht einzudämmen.

Echte Pilzvergiftung

Bevor sich dein Kind eine Pilzvergiftung zuzieht, muss es erst einmal Giftpilze konsumieren. Das geschieht höchstens dann, wenn es sich im Garten oder in der freien Natur aus Neugierde auf solche Pilze stürzt.
Lösung: Solange du ein Auge auf dein Kind wirfst und eben schaust, dass es keine wilden Giftpilze isst, kann eine echte Pilzvergiftung sicher ausgeschlossen werden. Solltest du dein Kind bewusst mit selbstgesammelten Pilzen füttern wollen, ist eine exakte Bestimmung unerlässlich, um Vergiftungen auszuschließen.

Unechte Pilzvergiftung

Bei unechten Pilzvergiftungen handelt es sich, wie es der Name schon vermuten lässt, um keine echten Pilzvergiftungen, die von bestimmten Pilzgiften ausgehen. Die Symptome, wie etwa Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, sind vielmehr auf übermäßigen Konsum, rohe Pilze, Pilzunverträglichkeiten, Pilzallergien und verdorbene Pilze zurückzuführen. Lass uns die einzelnen Punkte einmal genauer ansehen:

Übermäßiger Pilzkonsum

Zu viele Pilze auf einmal könnten bei deinem Kind Magen-Darmbeschwerden zur Folge haben.  
Lösung: Gib deinem kleinen Sohn/ deiner kleinen Tochter nur geringe Mengen Pilze. Sofern er/ sie gut auf die Pilze anspricht, kannst du auch immer mehr anbieten. Des Weiteren solltest du die Pilze möglichst kleinschneiden, um die Verdauung zu entlasten.

Rohe Pilze

Rohe Pilze tragen Keime in sich, sind schwerer verdaulich und weisen eine schlechtere Nährstoffverfügbarkeit auf. Vor allem bei Kleinkindern, dessen Immunsystem und Verdauungsapparat nicht vollends ausgereift ist, kann das zu ernsthaften Problemen führen.
Lösung: Koche deine Pilze immer gut durch.

Pilzunverträglichkeiten

Was für eine Person gut ist, muss es nicht unbedingt für eine andere sein. So gibt es eindeutig-essbare Speisepilze, die von manchen Menschen nicht vertragen werden.
Lösung: Sollte dein Kind nach einer Pilzmahlzeit Symptome wie Unwohlsein, Übelkeit oder Erbrechen zeigen, könnte das unter Umständen auf eine Pilzunverträglichkeit hindeuten. In solch einem Fall ist es ratsam, diese bestimmte Pilzart aus dem Speiseplan zu streichen und gegebenenfalls auf andere Pilze zurückzugreifen.

Pilzallergie

Eine Pilzallergie von einer Pilzunverträglichkeit auseinanderzuhalten, ist nicht immer ganz einfach. Sollten sich die Symptome unmittelbar nach der Mahlzeit erkenntlich zeigen, könnte das jedoch auf eine allergische Reaktion hindeuten. Glücklicherweise treten Pilzallergien beim Verzehr von Speisepilzen relativ selten auf. (Ebenfalls selten sind Kontaktallergien mit Pilzsporen.)
Lösung: Wenn du dir sicher bist, dass die Symptome auf die verfütterten Pilze zurückzuführen sind, dann verzichte fortan besser auf diese Pilzart. Greife gegebenenfalls auf andere Pilze zurück.

Verdorbene Pilze

Auch der Verzehr von verdorbenen beziehungsweise schlechten Pilzen kann zu einer unechten Pilzvergiftung führen. Sie sind der mit Abstand häufigste Grund für eine unechte Pilzvergiftung.
Lösung: Achte vor dem Kauf oder des Sammelns im Wald auf die Qualitätsmerkmale der Pilze. Daheim angekommen solltest du die Pilze, sofern du sie nicht sofort verarbeiten möchtest, ordnungsgemäß lagern. Wie du das am besten machst, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Häufig gestellte Fragen

Dürfen Babys Trüffelöl konsumieren? Trüffelöl stellt für Babys kein Problem dar, solange es nicht im Unverstand konsumiert wird. Die Dosis macht das Gift.
Dürfen Kinder aufgewärmte Pilze essen? Babys (10-12 Monate und älter) sowie Kinder dürfen aufgewärmte Pilze essen, sofern dabei grundlegende Verhaltensregeln eingehalten werden. Klicke auf den Artikel “Darf man Pilze aufwärmen?, um mehr über die Regeln zu erfahren.
Mögen Babys überhaupt Pilze? Ob ein Baby Pilze mag, kann man nicht so einfach pauschalisieren. So unterschiedlich wie wir Menschen ticken, so unterschiedlich sind unsere Geschmäcker. Manche Babys lieben Pilze, während andere sie hassen. Die geschmackliche Vielfalt der Pilze sollte man übrigens ebenso wenig pauschalisieren. Ein Baby könnte beispielsweise Champignons gerne essen, während es im gleichen Atemzug Kräuterseitlinge verschmäht.
Darf die Mutter während der Schwangerschaft und der Stillzeit Pilze essen oder schadet das dem Baby? Du kannst sowohl in der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit Pilze konsumieren. Wenn du ausführlichere Informationen zu diesen Themen erhalten möchtest, kannst du dir gerne die jeweiligen Artikel durchlesen.

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