Dürfen stillende Mütter Pilze essen? Ausführlicher Ratgeber

Mutter stillt ihr kleines Baby

Während der Stillzeit sollten frischgebackene Mütter unbedingt darauf achten, Lebensmittel zu konsumieren, die sie mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen und bestenfalls keine Schadstoffe enthalten. Dies ist insbesondere deshalb so wichtig, da sowohl Schad- als auch Nährstoffe in die Muttermilch gelangen und folglich vom Baby aufgenommen werden.

Da ein Säugling den besten Start ins Leben verdient, ganz frei von Mangel und schädlichen Stoffen, ist es also ratsam, auf die richtigen Lebensmittel zu setzen und schlechte gänzlich zu meiden. Ein Thema, welches bei stillenden Müttern immer wieder aufkommt, sind Pilze. Können Pilze die Gesundheit von Babys beeinträchtigen oder sind sie viel eher als Bereicherung anzusehen?

Stillende Mütter dürfen Pilze essen, sofern sie vorher gut durchgekocht wurden. Da aufgenommene Schadstoffe in die Muttermilch gelangen, ist stets darauf zu achten, möglichst unbelastete Pilze zu konsumieren. Supermarktpilze eignen sich dabei bestens, wildwachsende hingegen nur bedingt.

Sind Pilze während der Stillzeit erlaubt?

Wie bereits erwähnt, ist es von entscheidender Bedeutung, die falschen Lebensmittel zu meiden. Aber auch Genussmittel wie Alkohol und Nikotin haben bei einer frischgebackenen Mutter nicht unbedingt etwas verloren. Beide Stoffe stellen für das Baby gefährliche Giftstoffe dar, die bei der Aufnahme über die Muttermilch erheblichen Schaden anrichten können. Die Symptome sind dabei sehr vielfältig und könnten sich in Form von Verhaltensstörungen bis hin zu Schlafschwierigkeiten bemerkbar machen.

Lebensmittel wie Kohlgemüse, Hülsenfrüchte, Zwiebeln und Pilze beinhalten im Gegensatz zu den eben genannten Genussmitteln zwar keine gesundheitlich bedenklichen Stoffe, jedoch können sie bei manchen Menschen unschöne Blähungen hervorrufen. Solltest du bemerken, dass dein kleiner Säugling Verdauungsprobleme aufweist, kann das unter Umständen an seiner Ernährung liegen, womöglich aber auch an der Zusammensetzung der aufgenommenen Muttermilch. In solch einem Fall kann man als Mutter ruhig einmal verdächtigte Lebensmittel weglassen und schauen, ob das zu einer Verbesserung führt oder nicht.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass bestimmte Pilz- und Gemüsearten nur dann gemieden werden sollten, sofern sich beim Baby Symptome einer Unverträglichkeit oder Allergie zeigen. Glücklicherweise kommt das nur sehr selten vor. In der Regel beeinträchtigen Pilze nicht die Gesundheit, sondern bereichern sie vielmehr mit ihren wertvollen Nährstoffen.

Welche Pilze sind während der Stillzeit geeignet und welche giftig?

Grundsätzlich gilt für stillende Mütter dasselbe wie für alle anderen Menschen: Jeder Pilz, der offiziell als Speisepilz gilt, ist essbar. Damit sind sowohl die Zuchtpilze aus dem Supermarkt als auch die Pilze aus Wald und Wiesen gemeint. Da wildwachsende Pilze jedoch oftmals größere Mengen Schwermetalle und radioaktive Stoffe anreichern, empfehlen einige Experten, den Konsum einzuschränken beziehungsweise komplett einzustellen. Bei Zuchtpilzen wie etwa den Zuchtchampignons besteht dieses Schadstoffproblem hingegen nicht, da sie auf kontrollierten und unbehandelten Nährboden wachsen.

Damit es beim Konsum von selbstgesammelten oder gekauften Pilzen zu keinen unwillkommenen Blähungen (oder schlimmerem) kommt, solltest du auf jeden Fall auf die Qualität der Pilze achten. Iss nur Pilze, die sich in einem guten Zustand befinden. Auf jeden Fall sollten sie eine feste Konsistenz aufweisen, angenehm pilzig riechen und frei von verdächtigen Verfärbungen sowie Insektenfraßstellen sein.

Kleiner Tipp:
Bei vielen stillenden Mütter sorgen oftmals fettige Speisen (nicht die Pilze an sich) dafür, dass sie Blähungen bekommen. Vor allem gebratene Speisen weisen einen immens hohen Fettgehalt auf.  Durch eine bewusste Reduktion von Bratöl und Butter kannst du dem Ganzen entgegenwirken.

Sollten stillende Mütter rohe oder gekochte Pilze essen?

Die Pilze sollten immer ausreichend gekocht werden. Dadurch werden nicht nur lästige Krankheitserreger abgetötet, sondern es wird auch sichergestellt, dass die Pilze leichter verdaulich sind und die Nährstoffe besser aufgenommen werden. Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass die meisten Speisepilze im rohen Zustand Stoffe enthalten, die für unseren Organismus schädlich sind.

So enthalten sie beispielweise Stoffe, die dazu führen, dass sich rote Blutkörperchen auflösen und welche, die unangenehmen Magen-Darm-Störungen verursachen können. Erst ausreichendes Kochen oder Braten sorgt dafür, dass diese Stoffe zuverlässig zerstört werden. Mehr zu diesem Thema findest du in diesem Artikel.

Gesundheitliche Vorteile von Pilzen

Es sprechen sehr viele Gründe dafür, Pilze regelmäßig in die Ernährung zu integrieren. Nicht nur sind sie unfassbar lecker im Geschmack, sondern auch unglaublich gesund. Pilze sind reich an Kohlenhydraten, Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen und beinhalten zudem allerlei gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe.

In diesem Artikel habe ich mich auf 2 gesundheitliche Vorteile von Pilzen beschränkt, welche vor allen Dingen für stillende Mütter interessant sein dürften.

Fördern die Entwicklung des Neugeborenen

Da die wertvollen Nährstoffe durch den Pilzkonsum in die Muttermilch gelangen, können Pilze maßgeblich zu einer positiven Entwicklung des Babys beitragen. Besonders interessant sind die in Pilzen enthaltenen Proteine, B-Vitamine, D-Vitamine und Eisen.

  • Die Proteine sorgen bei dem Neugeborenen zum Beispiel dafür, dass Neuronen im Gehirn entstehen und geschützt werden.
  • Der Vitamin-B-Komplex sorgt für eine gesunde Haut, stärkt das zentrale Nervensystem und erhält die Zellfunktionen aufrecht.
  • Vitamin D, welches in wildwachsenden Pilzen meist in größeren Mengen vorkommt als in Supermarktpilzen, fördert die Knochen- und Zahngesundheit deines kleinen Babys.
  • Eisen ist ein äußerst wichtiger Nährstoff, da dieser unter anderem für den Sauerstofftransport zuständig ist.

Inhaltsstoffe der Pilze regen die Milchbildung an

Pilze gehören mit großer Wahrscheinlichkeit zu den sogenannten „laktogenen Lebensmitteln“, also Lebensmittel, welche die Milchbildung anregen. Zwar konnte ich keine einzige Studie finden, welche das auch tatsächlich unter Beweis stellt, jedoch lassen einige andere Studien, in denen Pflanzen verabreicht wurden, dies stark vermuten.

So konnte beispielsweise in einer Tieruntersuchung festgestellt werden, dass die Polysaccharide „Pektin“ und „Beta-Glucan“ die am Gehirn befindliche Hormondrüse „Hypophyse“ stimulieren und somit die Produktion von dem Hormon „Prolaktin“ (auch Milchhormon genannt) anregen. Die Ausschüttung von Prolaktin sorgt maßgeblich für eine erhöhte Produktion der Milch.

Da Pilze, genau wie die im Experiment verwendeten Pflanzen, Beta-Glucane enthalten, liegt die Vermutung also sehr nahe, dass auch sie einen laktogenen Effekt haben könnten. Die Ernährungsberaterin und Stillexpertin Alicia C. Simspon sagt in ihrem Buch „Boost Your Breast Milk: An all-in-one guide for nursing mothers to build a healthy milk supply“ aus, dass sie genau diese Beobachtung in ihrer Praxis machen konnte. Sie ist sich sicher, dass Frauen, die Beta-Glucan-reiche Lebensmittel konsumieren, mehr Muttermilch produzieren. Dazu zählen Getreideprodukte wie Hafer und Gerste, aber auch Algen, Hefen und Pilze.

Besonders viel Beta-Glucane enthalten übrigens Vital- und Heilpilze wie beispielsweise Reishi, Maitake, Chaga und Schmetterlingstrameten.

Darf man nach einer Pilzvergiftung stillen?

Es wird im Allgemeinen angenommen, dass Pilzgifte ungefiltert in die Muttermilch übergehen. Ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht, ist schwer sagen. In einem Bericht, den ich gelesen hatte, hat sich eine Mutter mit Amatoxinen vergiftet. Vom Zeitpunkt der Einnahme bis hin zu den ersten Symptomen vergingen insgesamt 15 Stunden. 4 Stunden nach der Aufnahme der Pilzgifte, also noch bevor sich irgendwelche Symptome bemerkbar machten, hatte die Frau ihre kleine Tochter gestillt. 2 Tage nach dem Stillen wurde die Tochter untersucht, wobei glücklicherweise keinerlei Hinweise auf Lebertoxizität festgestellt werden konnten.

Ich gebe zu, dass das nicht sonderlich aussagekräftig ist. Viel besser wäre es gewesen, die Bestandteile der Muttermilch in regelmäßigen Abständen auf Pilzgifte zu untersuchen. Mütter, die sich vergiftet haben, sollten sich unbedingt vom Arzt beraten lassen, ob und inwieweit sie in nächster Zeit stillen dürfen.

Häufig gestellte Fragen

Dürfen Schwangere und Babys Pilze essen? Sowohl schwangere Frauen als auch Babys dürfen Pilze essen. Es gibt dabei jedoch einige Dinge zu beachten. Klicke auf die jeweiligen Links, um mehr Informationen zu erhalten.

Referenzen
Hydzik, P., Bielañski, W., Ponka, M., Wojcicki, M., Lubikowski, J., Pach, J., & Pawlik, W. (2008). Usefulness of 13C-methacetin breath test in liver function testing in Amanita phalloides poisoning; breast feeding woman case. Clinical Toxicology, 46(10), 1077-1082.

In Drugs and Lactation Database (LactMed). (2006). Amanita Mushroom Poisoning. National Library of Medicine (US).

Sepehri, H., Renard, C., & Houdebine, L. M. (1990). β-Glucan and Pectin Derivatives Stimulate Prolactin Secretion from Hypophysis In Vitro. Proceedings of the Society for Experimental Biology and Medicine, 194(3), 193-197.

Simpson, A. C. (2017). Boost Your Breast Milk: An all-in-one guide for nursing mothers to build a healthy milk supply (1. Auflage). New York, USA: The Experiment LLC, S. 115.

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