Maronenröhrlinge einfrieren: So machst du es richtig

Maronenröhrlinge, gerne auch Braunkappen oder Maronen genannt, sind schön anzusehende Speisepilze unserer Wälder, die aufgrund ihres leckeren Geschmacks recht häufig und mit Freuden gesammelt werden. Wer von ihnen das ganze Jahr lang profitieren möchte, kommt nicht drum herum, sie zu konservieren. Dabei stellt das Einfrieren eine der wohl beliebtesten Methoden dar. Welche Feinheiten es dabei zu beachten gibt, möchte ich dir in diesem Artikel verraten.

Maronenröhrlinge können am besten eingefroren werden, indem man sie zuallererst säubert, in mundgerechte Stücke schneidet und anschließend abgepackt in Gefrierdosen oder -beutel in den Gefrierschrank stellt. Ein vorheriges Braten oder Blanchieren ist in der Regel nicht vonnöten.

Im weiteren Verlauf des Artikels werden wir unter anderem auch noch den Fragen auf den Grund gehen, ob und inwieweit bereits aufgetaute Maronenröhrlinge wieder eingefroren werden dürfen, von welcher groben Haltbarkeitsdauer auszugehen ist und was bei der Weiterverarbeitung gefrorener Pilze unbedingt vermieden werden sollte.

Wie man Maronenröhrlinge richtig einfriert

Das Einfrosten von Pilzen, in diesem Fall von Maronenröhrlingen, ist erfreulicherweise weder kompliziert noch teuer. Dennoch würde ich diese Konservierungsmethode an deiner Stelle höchstens dann in Betracht ziehen, wenn du die Pilze über einen längeren Zeitraum hinweg aufbewahren möchtest. Solltest du schon im Vorfeld wissen, sie nach spätestens 4-7 Tagen aufzubrauchen, reicht in der Regel auch die Kühlschranklagerung aus.

Des Weiteren solltest du, unabhängig vom Aufbewahrungsort, stets auf die Qualität jedes einzelnen Exemplars achten. Ob Pilze bereits schlecht geworden sind, erkennst du ganz einfach daran, dass sie untypische Verfärbungen aufweisen, von Schimmel oder Maden befallen sind, unangenehm riechen und/oder sich weich anfühlen (definitiv zu weich sind jene Maronenröhrlinge, bei denen nach einer Druckprobe am Hut eine Delle zurückbleibt). Sollte sich die Hutoberfläche schleimig anfühlen, so ist das nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass sie dem Verderb unterliegen. Genaugenommen werden die Hüte bei feuchter Witterung fast immer schleimig und glänzend.

Sofern beide genannten Kriterien erfüllt sind (sprich: Wunsch auf eine längerfristige Aufbewahrung + einwandfreier Zustand der Maronen) kannst du mit den nachfolgenden Schritten fortfahren:

1. Maronenröhrlinge reinigen

Zunächst ist es ratsam, die Maronenröhrlingen von etwaigen Verschmutzungen wie Nadeln, Erde und Laub zu befreien. Am besten gelingt dir das mit einer Bürste, einem Pinsel oder Tuch. Bei hartnäckigerem Schmutz kannst du auch auf ein Messer zurückgreifen und gewisse Stellen ganz einfach abschneiden. Vom Waschen der Pilze solltest du generell absehen – nicht zuletzt deshalb, weil die Pilze dadurch schneller schlecht werden würden.

2. Maronenröhrlinge schneiden (optional)

Sind die Maronenröhrlinge gesäubert worden, kannst du sie in portionsgerechte Stücke schneiden (bestenfalls vor dem Einfrieren, da das Schneiden von gefrorenen Pilzen weitaus mühseliger ist). Sofern die Pilze für spätere Gerichte in keinster Weise geschnitten sein müssen, kannst du dir diesen Schritt getrost sparen und zum nächsten übergehen.

3. Maronenröhrlinge einfrieren

Kommen wir zum Kernpunkt dieses Artikels: Dem Einfrieren. Die denkbar einfachste und zugleich gängigste Methode besteht darin, die Maronenröhrlinge in ein luftundurchlässiges Gefäß zu geben (das könnte beispielsweise ein Gefrierbeutel oder eine Gefrierdose sein) und dieses wiederum in den Gefrierschrank unterzustellen. Dass diese recht einfach gehaltene Verfahrensweise funktioniert, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten wollen, allerdings hat sie einen gravierenden Nachteil: Die Maronenröhrlinge kleben dadurch oftmals zu einem großen Klumpen zusammen, woraufhin es nicht mehr möglich ist, einzelne Stücke zu entnehmen.

Glücklicherweise gibt es da einen kleinen Trick, um dem Verklumpen entgegenzuwirken. Alles was hierfür benötigt wird, ist ein kleines Backblech oder Küchenbrett, auf dem du deine Maronenröhrlinge mit etwas Abstand zueinander ausbreitest. Sind sie verteilt., stellst du dieses Brett/Blech für rund 2-3 Stunden zum Vorfrosten in den Tiefkühler. Abschließend musst du nur noch die Pilze in ein luftundurchlässiges Gefäß deiner Wahl umfüllen, welches wiederum in den Gefrierschrank wandert.

Eignen sich zum Einfrieren alle Maronenröhrlinge (rohe, zubereitete, haltbar gemachte)?

Das Einfrieren von rohen, zubereiteten, getrockneten und eingelegten Maronenröhrlingen ist prinzipiell immer möglich. Ob es allerdings auch immer sinnvoll erscheint, steht auf einem anderen Blatt.

Frische Maronenröhrlinge

Frische Maronenröhrlinge können problemlos eingefroren werden – vorausgesetzt, sie weisen zum Zeitpunkt der Lagerung keine bedenklichen Qualitätsmängel auf.

Gerichte mit Maronenröhrlingen

Ebenso einfriertauglich sind Gerichte mit Maronenröhrlingen – ganz gleich, ob gegrillte, gekochte oder gebratene. Bedenke allerdings, dass eingefrorene Mahlzeiten im Verlaufe der Zeit immer mehr an Aroma und Qualität einbüßen. Solltest du die Haltbarkeit deiner Maronengerichte nur wenige Tage verlängern wollen, ist die Kühlschranklagerung meist die bessere Option.

Getrocknete Maronenröhrlinge

Getrocknete Pilze müssen in keinster Weise eingefroren werden. Sie sollten sich in einem kühlen Raum deiner Wohnung befinden – verstaut in einem luftundurchlässigen Gefäß.

Eingelegte Maronenröhrlinge

Bei eingelegten Maronenröhrlingen ist die Gefrierschranklagerung überflüssig, es sei denn, das Behältnis, in dem sie sich aufhalten, wurde bereits geöffnet und der Inhalt nicht restlos aufgebraucht. Alternativ könnte in solch einem Fall auch die Lagerung im Kühlschrank in Betracht gezogen werden.

Kann man Maronenröhrlinge nach dem Auftauen wieder bedenkenlos einfrieren?

Immer wieder hört man davon, dass bereits auf-/angetaute Pilze nicht wieder eingefroren werden dürfen, da sie andernfalls an Qualität, Geschmack und Haltbarkeit einbüßen sowie eine Lebensmittelvergiftung hervorrufen können. Ist da was dran?

Nun, im Grunde schon. Sowohl Qualitäts-, Nährstoff-, Geschmacks- und Haltbarkeitsverlust sind beim erneuten Einfrieren zu erwarten. Auch eine Lebensmittelvergiftung könnte die unwillkommene Folge sein. Dabei müssten die Maronenröhrlinge allerdings schon etwas länger der Raumtemperatur ausgesetzt sein. Unabhängig davon, dass Pilze ohnehin nie auf- oder angetaut werden sollten (wir gehen im Verlaufe des Artikels noch genauer darauf ein), wäre es ratsam, gefrorene Exemplare, die länger als 1,5 Stunden bei Zimmertemperatur herumlagen, nicht wieder in den Gefrierschrank unterzustellen. An einem heißen Sommertag könnte diese Zahl auch deutlich kleiner ausfallen.

Wie lange sind gefrorene Maronenröhrlinge haltbar?

Die Haltbarkeit eingefrorener Maronenröhrlinge hängt sowohl davon ab, in welchem Zustand sie sich vor der Lagerung befunden haben, als auch davon, welche Temperaturen im Gefrierschrank vorherrschen. Eine exakte Zeitangabe zu nennen, die immer und überall Bestand hat, ist schier unmöglich. Aus diesem Grund solltest du die Angaben der nachfolgenden Tabelle auch vielmehr als groben Richtwert ansehen.


 
Haltbarkeit im Gefrierschrank
Frische Maronenröhrlinge9-12 Monate
Frische, geschnittene Maronenröhrlinge8-9 Monate
Gekochte oder gebratene Gerichte mit Maronenröhrlingen2-3 Monate
Getrocknete Maronenröhrlinge
Eingelegte Maronenröhrlinge (ungeöffnet)
Eingelegte Maronenröhrlinge (geöffnet)

Wenn du mehr zu diesem Thema in Erfahrung bringen möchtest, kannst du dir gerne den gesonderten Artikel „Haltbarkeit von Pilzen“ ansehen. Dort findest du unter anderem auch grobe Zeitangaben zu Pilzen, die im Kühlschrank sowie bei Raumtemperatur gelagert werden.

Weitere Methoden, um Maronenröhrlinge haltbar zu machen

Das Einfrieren zählt zu den wohl beliebtesten Methoden, wenn es darum geht, die Haltbarkeit von Maronenröhrlingen sichtlich zu verlängern. Wer Abwechslung haben möchte, der könnte sich aber auch einmal daran versuchen, Maronenröhrlinge zu trocknen, sie einzukochen oder gar einzulegen.

Kann man eingefrorene Maronenröhrlinge trocknen?

Vom Trocknen bereits eingefrorener Maronenröhrlinge kann ich nur wärmstens abraten. Das Risiko, hinterher Pilze in der Hand zu halten, die unangenehm riechen, seltsame Verfärbungen aufweisen und/oder bei der nächsten Weiterverarbeitung eine unappetitliche Konsistenz annehmen, ist viel zu hoch.

Maronenröhrlinge einfrieren oder trocknen: Was ist besser?

Beide dieser Methoden sind für eine längerfristige Haltbarmachung ausgelegt und beide haben auch ihre Daseinsberechtigung. Ich persönlich trockne Maronenröhrlinge sehr gerne, da sie dadurch ein ganz besonderes Aroma entfalten.

Nichtsdestotrotz: In erster Linie sollte die Wahl der Methode immer davon abhängig gemacht werden, wie die Pilze später verarbeitet werden sollen. Das Beste wird sein, du probierst beide Methoden aus und fällst dir dein eigenes Urteil.

Eingefrorene Maronenröhrlinge weiterverarbeiten

Den wohl wichtigsten Rat, den ich dir in Bezug auf die Weiterverarbeitung geben kann, lautet: Taue deine Maronenröhrlinge niemals auf. Das hat den einfachen Grund, dass sie dadurch nicht selten aufweichen und infolgedessen eine matschige und unschöne Konsistenz annehmen. Gebe sie viel lieber im noch gefrorenen Zustand deiner erhitzten Pfanne oder deinem erhitzten Kochtopf hinzu.

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