Dürfen Mäuse und Ratten Pilze essen? Das solltest du wissen

Maus isst eine Himbeere und schaut währenddessen wildwachsende Pilze an

Mäuse und Ratten sind biologisch gesehen recht nahe miteinander verwandt. Beide gehören der Unterfamilie „Altweltmäuse“ an, weswegen sie sich auch die ein oder andere Gemeinsamkeiten teilen. Da wäre beispielsweise ihre Ernährung zu nennen. Sowohl Mäuse als auch Ratten sind Allesfresser mit einer Vorliebe für pflanzliche und tierische Nahrung. Doch wie schaut es eigentlich mit Pilzen aus? Sind diese für die kleinen Nager geeignet?

Mäuse und Ratten dürfen Pilze essen, da sie zu ihrem natürlichen Nahrungsspektrum gehören. Man sollte ihnen jedoch nur wenig zu fressen geben, da es bei größeren Mengen zu Verdauungsproblemen kommen kann. Zum Verzehr sind alle Speisepilze aus dem Supermarkt geeignet.

Pilzkonsum bei Mäusen und Ratten

Um die artgerechte Ernährung eines Lebewesens zu verstehen, lohnt es sich fast immer, einen Blick in die Natur zu werfen. Was sind die liebsten Nahrungsmittel von Mäusen und Ratten?

Mäuse, die wir Menschen als Haustier halten, werden auch Farbmäuse genannt. Bei ihnen handelt es sich um die domestizierte Zuchtform der Hausmaus. Ihre natürliche Ernährung besteht aus Nüssen, Samen, Wurzeln und Insekten. Es ist stark davon auszugehen, dass sie auch manchmal an Pilzen knabbern, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Ratten, die vom Menschen gehalten werden, stammen von der Wanderratte ab und werden gemeinhin auch Farbratten genannt. Im Grunde weisen sie ein sehr ähnliches Nahrungsspektrum wie die Hausmäuse auf. Neben Nüssen, Samen und Co. werden aber manchmal auch Fische, Vögel sowie Enten verzehrt. Dass Ratten Pilze essen, konnte des Öfteren im ländlichen Raum beobachtet werden.

Wie du sehen kannst, werden Pilze von beiden Arten in geringen Mengen konsumiert, was allen Anschein nach keinen negativen Effekt hat. Solange Pilze nicht die Hauptnahrungsquelle darstellen, kannst du deinem Nagetier also ruhig hin und wieder Pilze zum Essen geben. Du solltest anfangs nur sehr kleine Stücke verfüttern, um zu schauen, wie das Nagetier reagiert. Während manche Mäuse und Ratten völlig verrückt nach Pilzen sind, gibt es auch jene, die überhaupt kein Interesse zeigen. Größere Mengen können zu unerwünschten Verdauungsbeschwerden führen. Also gehe es bitte, wenn überhaupt, vorsichtig an.

Welche Pilze sind für Mäuse und Ratten geeignet und welche giftig?

Jetzt fragst du dich sicherlich, welche Pilze verfüttert werden können und welche nicht. Grundsätzlich gilt, dass alle Pilze, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind und du im Supermarkt kaufen kannst, auch von Mäusen und Ratten gegessen werden können. Dazu zählen Zuchtchampignons, Shiitake, Austernseitlinge und Kräuterseitlinge. Pilze aus der Natur solltest du deinen Nagetieren sicherheitshalber nicht geben.

Es gibt unzählige Untersuchungen, in denen Ratten und Mäusen mit Zuchtpilzen gefüttert worden sind, jedoch weitaus weniger mit Speisepilzen aus der Natur. Untersuchungen mit Giftpilzen gibt es zu Genüge. Da Mäuse und Ratten zu den häufigsten Labortieren gehören, wurden ihnen im Verlaufe der Zeit viele Male Giftpilze serviert und Pilzgifte injiziert. Besonders oft geforscht wurde mit der Frühjahrslorchel und diversen Knollenblättergiften.

Gesundheitliche Vorteile von Pilzen für Mäuse und Ratten

Pilze sind für Mäuse und Ratten nicht nur eine schmackhafte Abwechslung auf dem Speiseplan, sondern bieten auch allerlei gesundheitliche Vorteile. Sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, weshalb ich mich auf 2 Punkte beschränkt habe.

Können dem Zunehmen entgegenwirken

Vielleicht ist dir bekannt, dass Ratten bei fett- und zuckerlastiger Ernährung dazu tendieren, übergewichtig zu werden. Pilze wirken diesem ungesunden Lebensstil entgegen. Sie haben recht wenig Fett und die enthaltenen Ballaststoffe sorgen für eine langanhaltende Sättigung.

Können das Immunsystem stärken

In einer Untersuchung, bei der Mäuse 10 Wochen lang den Zuchtchampignon in Form von Pulver eingenommen haben, konnte eine Steigerung der Natürlichen Killerzellen beobachtet werden. Für unser Immunsystem sind sie von größter Bedeutung, da sie entartete und infizierte Zellen abtöten und uns sozusagen gesund halten.

Pilzvergiftung bei Mäusen und Ratten erkennen und behandeln

Sollte sich deine Maus beziehungsweise Ratte mit Pilzen vergiftet haben, kann es von Vorteil sein, sich mit den Symptomen und Behandlungsschritten ausseinandergesetzt zu haben.

Symptome

Im nachfolgenden siehst du eine Aufzählung von Symptomen, die nach dem Verzehr giftiger Pilze auftreten können. Welche davon genau auftreten und in welcher Intensität hängt maßgeblich von den aufgenommenen Pilzgiften als auch von der Dosis ab. Zu den möglichen Anzeichen gehören:

  • Verengte Pupillen
  • Ständiger Durst
  • Appetitlosigkeit
  • Gelbsucht
  • Starke Verdauungsbeschwerden
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Beschleunigender oder verlangsamender Herzschlag
  • Lethargie
  • Probleme mit der Atmung
  • Krampfanfälle
  • Hyperaktivität
  • Niedrige oder erhöhte Körpertemperatur
  • Speichelfluss
  • Kraftlosigkeit
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Überempfindlichkeit der Sinnesreize (v. a. Geräusch- und Lichtüberempfindlichkeit)

Behandlung

Bei Verdacht solltest du umgehend einen Tierarzt konsultieren. Für gewöhnlich dauert es 15 Minuten bis 12 Stunen, ehe sich die ersten Anzeichen einer Pilzvergiftung zeigen. Verstaue, sofern möglich, alle verdächtigen Pilze, die dein Nagetier angeknabbert haben könnte, in ein Gefäß oder eine Tüte. Durch diese Stücke kann später herausgefunden werden, welcher Pilz und welche Pilzgifte aufgenommen wurde, woraufhin die passende Behandlungsmethode fix eingeleitet werden kann.

Unter keinen Umständen solltest du versuchen, die Maus beziehungsweise Ratte selbst zu behandeln. Sprich: Keine Medikamente verabreichen oder gar zum Erbrechen bringen.

Häufig gestellte Fragen

Dürfen Degus und Rennmäuse Pilze essen? Degus und Rennmäuse können geringe Mengen Pilze essen, sind jedoch meist nicht sonderlich interessiert daran. Wie auch bei Mäusen und Ratten kann übermäßiger Konsum zu Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen führen.

Referenzen
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