Keinen Pfifferling wert sein – Bedeutung und Herkunft

Die Redewendung „Keinen Pfifferling wert sein“ muss nicht unbedingt aus dem Mund eines passionierten Pilzsammlers kommen. Häufig wird sie in sie in ganz alltäglichen Situationen des Lebens gebraucht. Doch was genau hat es mit dieser Redensart eigentlich auf sich und woher stammt sie?

Bedeutung

„Keinen Pfifferling wert sein“ bedeutet so viel wie „wertlos sein“. Es gibt einige Varianten dieser Redewendung wie beispielsweise „Keinen Pfifferling auf etwas geben“ und „Sich keinen Pfifferling scheren“, welche ebenfalls die geringe Wertschätzung einer Sache zum Ausdruck bringen.

Bekannte Synonyme dieser Redensarten sind: „Keinen Groschen wert sein“, „keinen Pfennig wert sein“ und „Keinen Cent wert sein“.

Herkunft

In Bezug auf die Herkunft der Redewendung gibt es 2 Vermutungen. Welche Erklärung tatsächlich zur Entstehung der Redewendung beigetragen hat, ist leider nicht bekannt.

1. Es erscheint logisch, dass die Redewendung auf den Pfifferling (Cantharellus cibarius) unserer Wälder zurückgeht. Im Gegensatz zu heute galten die Pfifferlinge damals zu den am häufigsten vorkommenden Pilze, weswegen sie äußerst günstig gehandelt wurden. Sie waren angeblich so günstig, dass man sie gemeinhin schon als wertlos betrachtet hat. Das Angebot war im Grunde immer um ein Vielfaches höher als die Nachfrage. Hauptabnehmer dieser schmackhaften Pilze waren größtenteils arme Menschen, weswegen die Pilze auch als „Armeleuteessen“ galten. Es ist schon komisch wie sich die Zeiten geändert haben. Damals, im 16. Jahrhundert, waren Pfifferlinge noch ein Sinnbild für Wertlosigkeit, heute gelten sie als leckere Delikatesse. Schade ist, dass wir sie kaum noch in unseren Wäldern antreffen und wir immer mehr auf Pfifferlinge aus Osteuropa zurückgreifen.

2. Manche Menschen glauben, dass diese Redewendung einen ganz anderen Ursprung hat – sie mit dem Pilz sozusagen rein gar nichts zu tun hat. Es wird vermutet, dass sich die Redewendung vom schwäbischen Dialekt ableitet. Eine damalige 5-Pfennig-Münze wurde früher umgangssprachlich als „Fünferle“ bezeichnet, was von den Schwaben zu „Pfifferle“ umgewandelt wurde. Wenn also damals etwas als wertlos angesehen wurde, war es somit “keine 5 Pfennige wert” beziehungsweise keine Pfifferle. Es bleibt reine Spekulation, ob und inwieweit die Pfifferle später als Pfifferlinge bezeichnet wurden.

Beispielsätze

  • Dein altes Auto ist heutzutage keinen Pfifferling mehr wert.
  • Es schert mich einen Pfifferling, ob du dein Zimmer heute oder morgen aufräumst.
  • Ich gebe einen Pfifferling auf deine Meinung.

Versionen dieser Redewendung in anderen Sprachen

Englisch: Not worth a rush. / Not worth a bean. / Not worth a toss. / Not worth a straw. / Not worth a penny.
Spanisch: Es gibt keine spanische Version.
Französisch: Ne pas valoir un radis. / Ne pas valoir un clou.
Italienisch: Es gibt keine italienische Version.
Niederländisch: Geen rooie cent waard zijn.
Schwedisch: Inte värd ett rött öre. / Inte värd ett ruttet lingon. / Inte värd ett vitten.
Russisch: Es gibt keine russische Version.

Vorkommen dieser Redewendung in diversen Medien

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1 Kommentar zu „Keinen Pfifferling wert sein – Bedeutung und Herkunft“

  1. Es gibt eine Version dieses Sprichworts auf Russisch. “Не стоит выеденного яйца.” Oder: “Гроша ломанного не стоит”

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